Bildung + Lernen gGmbH

 
 

AWO Familienpfleger*innen erhalten ihr wohlverdientes Abschlusszeugnis – sehr gute Jobaussichten – neuer Kurs startet im November

Endlich ist es geschafft! Am 1. Oktober haben die dreizehn Auszubildenden des Fachseminars für Familienpflege die letzten Abschlussprüfungen hinter sich gebracht. Das Ergebnis: Alle haben bestanden!

Begonnen hatte die Ausbildung in dem durch die Bezirksregierung Arnsberg geförderten Fachseminar für Familienpflege am 7. Oktober 2019. Seitdem wurden die Auszubildenden in zwei Ausbildungsjahren in Fächern wie Hauswirtschaft, Pädagogik, Psychologie und Säuglings-, Kinder- und Krankenpflege geschult. Sie haben ihr erlerntes Wissen immer wieder in Praktika angewandt und sich erprobt. In den letzten Wochen hieß es dann Pauken, Schwitzen und Zittern für die anstrengenden schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfungen.

Nun endlich haben die Auszubildenden auf ihrem Weg zum*zur staatlich anerkannten Familienpfleger*in einen Meilenstein erreicht. Die dreizehn Prüflinge sind: Serife Arin-Dincer, Tserenragchaa Baatarjav, Hannah-Joline Bauer, Cennet Bilgam, Marina Bock, Kai Demmich, Darline Kruse, Marita Mahey, Archchigaa Puvanendra, Joanna Raman, Andrè Rogge, Francesca Rudek und Hamide Tasan. Mit dem erfolgreichen Abschluss des theoretischen Teils der Ausbildung sind sie nun zum Anerkennungsjahr zugelassen.

Zur Feier des Tages gratulierten Rainer Goepfert, Geschäftsführer der AWO Ruhr-Lippe-Ems, Thorsten Schmitz, Geschäftsführer der Bildung+Lernen gGmbH sowie Dozent Hans-Jürgen Engelbert den angehenden Familienpfleger*innen.

Jetzt treten die Prüflinge ihr Anerkennungsjahr an, das weiter vom Fachseminar begleitet wird. Danach stehen sie dem Arbeitsmarkt als staatlich anerkannte Familienpfleger*innen zur Verfügung. Und hier sind die Berufsaussichten mehr als gut. Alle Teilnehmenden haben einen Praktikumsplatz bekommen: in ambulanten sozialen Diensten, der Senioren- und Familienbetreuung oder in Wohneinrichtungen für psychisch Erkrankte und Menschen mit Behinderung. Aber auch Förderschulen für Kinder mit Behinderung oder offene Ganztagsschulen stellen ein späteres Arbeitsfeld dar. Die Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig und breitgefächert, wie die Ausbildungsinhalte selbst. Und die Übernahmechancen: hervorragend.

INFO:
Am 2. November startet ein neuer Durchgang im Fachseminar für Familienpflege. Aktuell sind noch Ausbildungsplätze frei. Interessenten können ihre Bewerbungen senden an das Fachseminar für Familienpflege, Kornelia Geisler, Unnaer Str. 29a, 59174 Kamen oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Weitere Infos finden Sie zudem unter:
https://www.bildungundlernen.de/uebersicht-bildung/162-ausbildung/308-fachseminar-fuer-familienpflege

Neue berufliche Perspektiven im sozialen und pädagogischen Bereich

Die Bildung+Lernen gGmbH hat am 4. und 5. September an der Jobmesse Dortmund teilgenommen - hier im Bild: Silke Rönnberg-Grohs (Fachbereichsleitung Berufliche Weiterbildung) und Jan Pütz (Studentischer Mitarbeiter). Das Team stellte vielfältige Maßnahmen und Qualifizierungen aus dem Bereich der Arbeitsmarktdienstleistungen vor, zum Beispiel die Umschulung zum Erzieher/zur Erzieherin, das Sozialcoaching oder die Qualifizierung zur Betreuungskraft (nach § 53 b SGB XI).

Zum Bildung-und-Lernen-Team gehörten daneben Thorsten Schmitz (Geschäftsführung), Lukas Döring (Fachbereichsleitung Arbeitsmarktdienstleistungen für Über-25-Jährige), Gabirele Protze (Inklusionsprojekt NeuEinstellung) und Karin Missun (Koordinatorin Berufliche Weiterbildung). Die Expert*innen beteiligten sich auch am „Bewerbungscheck“: Sie sichteten und überarbeiteten Bewerbungsmappen und gaben Tipps für Bewerbungsgespräche. 

"An beiden Tagen war der Stand gut besucht, das Interesse an Qualifizierungen, Weiterbildungen und Umschulungen im sozialen und pädagogischen Bereich ist groß", berichtet Silke Rönnberg-Grohs. "Wir konnten alle Anfragen beantworten und vielen Menschen eine neue berufliche Perspektive im sozialen oder pädagogischen Bereich aufzeigen", so die Fachbereichsleiterin.

Bergkamen. Das Konzept der „Familienzentren“, die Kita-Kinder und ihre Eltern auf vielfältige Weise mit Angeboten zur Gesundheitsförderung, der Frühförderung und der Bildung in ihrem Alltag unterstützen, ist längst gängige Praxis. Mit dem Familiengrundschulzentrum an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule in Bergkamen gibt es ein solches Förderangebot jetzt erstmals im Kreis Unna auch an einer Grundschule.

Seyit Hecker, Schulsozialarbeiter an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule und Mitarbeiter der Bildung+Lernen gGmbH, einer Tochtergesellschaft der AWO Ruhr-Lippe-Ems, hat das Konzept des neuen Angebotes entwickelt. „Wir möchten den Familien hier im Sozialraum niedrigschwellige Unterstützungsangebote machen – und das auf ganz kurzem Wege“, erklärte Hecker bei der Vorstellung des Projektes, „Beratungen in Kooperation mit dem Jobcenter gehören da ebenso zu wie individuelle, kleinere Angebote wie beispielsweise ein Kochkurs.“

Viele Kooperationspartner bieten ein breites Unterstützungsangebot

Niedrigschwellige Angebote wie beispielsweise ein Stehcafè morgens vor Schulbeginn bieten Eltern und Lehrern die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Geplante Kooperationen unter anderem mit Sportvereinen, dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Bergkamen und auch den Migrationsdiensten der AWO ermöglichen ein vielfältiges Angebot an weiteren Veranstaltungen und Unterstützungsformaten.

2021 08 23 Eröffnung Familiengrundschulzentrum Bergkamen Klasse

Für Christine Busch, Sozialdezernentin der Stadt Bergkamen, ist die Etablierung des ersten Familiengrundschulzentrums auch eine Fortsetzung dessen, was in diesem Bereich schon an vielen anderen Stellen einzeln geleistet werde. „Der Standort an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule ist ein Abbild von Bergkamen, wie es ist und wie es sein möchte: bildungshungrig, bunt und herausfordernd“, so Busch. Das Konzept des Familiengrundschulzentrums verknüpfe das, was am Vormittag im Unterricht der Schule passiere mit dem, was nachmittags in der OGS geschehe: „Hier werden sinnvoll und individuell Angebote aufeinander abgestimmt – und Herr Hecker bildet gewissermaßen das Scharnier.“

Innovativer Charakter ermöglicht Gestaltungsspielraum

Thorsten Schmitz, Geschäftsführer der Bildung+Lernen gGmbH, betonte den Premieren-Charakter, den das Projekt habe: „Der Reiz für uns besteht sicherlich darin, dass es das erste Familiengrundschulzentrum im Kreis Unna ist und wir daher frei von inhaltlichen Vorgaben individuell und schnell beginnen können. Im Bereich der Kindertagesstätten hat sich gezeigt, wie wichtig Familienzentren gerade in diesen Zeiten sind und ich denke, dass sich dies sehr gut auf die Familiengrundschulzentren übertragen lässt.“

Im Rahmen einer Eröffnungswoche stellen Seyit Hecker und seine Kolleg*innen das Projekt Eltern und Kindern vor – und die Kinder dürfen sich direkt miteinbringen: Mit einem kleinen Malwettbewerb sind sie aufgefordert, ihre Schule zu malen und zwar so, wie sie sich ihre Schule wünschen. Ihre Eltern haben die Gelegenheit, beim Stehcafè morgens vor Schulbeginn mit Seyit Hecker und seinen Kooperationspartner ins Gespräch zu bekommen.

Das Projekt „NeuEinstellung“ der Bildung +Lernen gGmbH ermöglicht Lara Bergmann ihren Traumjob

Kreis Unna. Lara Bergmann ist in ihrem Element: Ganz gleich, ob großes Pferd oder kleines Pony, Berührungsängste hat die 22-Jährige nicht, wenn es darum geht, die Tiere auf dem Hof Ratz Rabatz für die Therapie-Reitstunden vorzubereiten. Die junge Fröndenbergerin hat bei der Reittherapie von Jeannette Lategahn ihren Traumjob gefunden.

Seit zweieinhalb Jahren arbeitet die junge Autistin bereits auf dem Hof in Fröndenberg-Ostbüren mit; sie hilft bei der Betreuung der Tiere, der Organisation von Kursen und Festen und bei allem, was im Stall und in der Reithalle zu tun ist, damit Pferd und Reiter eine gute Zeit haben. Jeannette Lategahn ist begeistert: „Lara ist gewissermaßen mein Gehirn; sie denkt überall mit und hilft spontan dort, wo es nötig ist.“ Dabei ist die Arbeitsweise auf dem Hof eigentlich genau nicht das Umfeld, das Lara Bergmann aufgrund ihres Autismus benötigt, um gut arbeiten zu können. „Eigentlich sagt man ja, dass Menschen, bei denen Autismus diagnostiziert wurde, eine klare Struktur und planbare Tagesabläufe brauchen. Und genau das ist bei uns andersrum. Da heißt es oft: Sattel bitte mal den Joe, den brauchen wir gleich. Und fünf Minuten später brauchen wir doch ein anderes Pferd, weil der Reiter für Joe nicht gekommen ist“, schildert Jeannette Lategahn den Alltag auf dem Hof, der Therapiereiten für Kinder und Erwachsene mit Handicap anbietet.

So lernte auch Lara Bergmann den Hof zunächst kennen: Auch sie nahm am therapeutischen Reiten teil, bevor sie über das Projekt „NeuEinstellung“ ein Praktikum bei Jeannette Lategahn absolvierte. Die Beratung und Unterstützung für junge Menschen mit Behinderung und deren Familien steht im Mittelpunkt dieses Projektes der Bildung+Lernen gGmbH, einer Tochtergesellschaft der AWO Ruhr-Lippe-Ems.

Bei einem Besuch auf dem Hof Ratz Rabatz informierten sich nun der ehemalige Bundesgesundheitsminister und jetzige stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Hermann Gröhe, und der ehemalige Bundesbehindertenbeauftragte Hubert Hüppe (CDU) über das Projekt.

Das Team der „NeuEinstellung“ breit aufgestellt: Die insgesamt sechs Mitarbeiter*innen bringen die verschiedensten Qualifikationen mit in die Betreuung ihrer Kunden. Mehrere Arbeitstrainer, eine Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung und eine Psychologin betreuen die Menschen, die zur „NeuEinstellung“ kommen. Das Ziel ist dabei klar: Mit Hilfe des „NeuEinstellung“-Teams qualifizieren sich die Kunden für einen Arbeitsplatz oder eine Ausbildungsstelle. Verschiedene Praktika, ein individuelles Konzept für jeden einzelnen Kunden und ein wöchentlicher Seminartag bilden die Bausteine des in der Regel zwölf Monate dauernden Projektes.

Lara Bergmann hat auf diese Weise ihren Wunsch-Arbeitsplatz gefunden – und bekam direkt im Anschluss an ihre Zeit auf dem Hof Ratz Rabatz im Rahmen der „NeuEinstellung“-Projektphase eine feste Anstellung auf dem Hof. „So ein nahtloser Übergang freut uns natürlich besonders“, sagt Uwe Lopens, der Lara Bergmann als Arbeitstrainer während des Projektes begleitet hat.  Daniel Tünsmeyer, einer der beiden Leiter des Projektes, ergänzt:  „Unsere Aufgabe ist es, die Inklusion von Menschen mit Handicap auf den Ersten Arbeitsmarkt selbstverständlich zu machen – so wie es bei Lara Bergmann und der Reittherapie von Jeannette Lategahn geklappt hat.“